Über das Projekt

Die Vermittelbarkeit von jungen Menschen ist in vielen EU-Mitgliedsstaaten, besonders in Süd- und Osteuropa, ein wichtiges Anliegen. In vielen Ländern, einschließlich Slowakei, Griechenland, Bulgarien, Lettland, Spanien und Zypern, sind AbsolventInnen von Berufsbildung arbeitslos oder sie arbeiten in Positionen, die mit ihrer Ausbildung nichts zu tun haben. Gute, qualitative Informationen über den Karriereweg von BerufsbildungsabsolventInnen nach ihrer Ausbildung, über ihr erlerntes Wissen, die benötigten Fähigkeiten und Kompetenzen, sind wesentlich dafür, die Probleme der Vermittelbarkeit aber auch die Erfolgsfaktoren in bestimmten Regionen, Wirtschaftssektoren oder Ausbildungsbereichen zu verstehen. Diese Informationen können in weiterer Folge genutzt werden, um Lösungen zu definieren.

Die Beobachtung von AbsolventInnen wurde in aktuellen Strategiepapieren hervorgehoben. Die ‚New Skills Agenda for Europe‘ (2016) hat den Bedarf von einem ‚besseren Verständnis für die Leistung von AbsolventInnen‘ für EU-Mitgliedsstaaten unterstrichen. Die Empfehlung des Rats zur Nachverfolgung von AbsolventInnen (November 2017) betonte die Notwendigkeit, die Verfügbarkeit von qualitativen und quantitativen Informationen über den Karriereweg von AbsolventInnen nach ihrer Berufsausbildung oder ihrer tertiären Bildung in Europa, zu verbessern. Die Empfehlung schlägt folgendes vor ‚eine Initiative zur Nachverfolgung der AbsolventInnen, um die Informationen über deren Fortschritt am Arbeitsmarkt zu verbessern‘.

Entsprechend der Empfehlung des Rats hat die Europäische Kommission (DG EMPL) eine Studie zur Aufzeichnung von Nachverfolgungsmaßnahmen in EU-Mitgliedsstaaten und zur Entwicklung eines Szenarios für Kooperation auf EU-Ebene, in Auftrag gegeben. Die Zwischenergebnisse dieser Studie wurden beim jährlichen EQAVET Forum in Lille im Dezember 2017 präsentiert. Die Studie zeigte eine große Vielfalt von Herangehensweisen auf unterschiedlichen Ebenen, national, regional, sektoral oder auf der Ebene der Berufsbildungsanbieter. Laut den Ergebnissen gibt es in Griechenland, Zypern, Lettland und Bulgarien auf allen Ebenen keine Weiterverfolgungsmaßnahmen für BerufsbildungsabsolventInnen, in der Slowakei gibt es Maßnahmen auf nationaler Ebene, im Baskenland in Spanien gibt es Maßnahmen auf regionaler Ebene und in Österreich gibt es Maßnahmen auf nationaler, regionaler und sektoraler Ebene. In keinem der Länder gab es Maßnahmen auf der Ebene der Berufsbildungsanbieter.

Die Nachverfolgung von BerufsbildungsabsolventInnen und das Angebot von Feedback zum Qualitätssicherungssystem der Berufsbildungsanbieter ist eine der großen Lücken in der Umsetzung von EQAVET. EQAVET basiert auf einem Vierphasen-Qualitätszyklus: Phase 1 – Planung, Phase 2 – Umsetzung, Phase 3 – Evaluation, Phase 4 – Auswertung. Die Etablierung von Feedbackschleifen zwischen Phase 4 und Phase 1 ist eine der schwierigsten Aufgaben in EQAVET, da es die Sammlung, Analyse und Interpretation der Ergebnisse aus vergangenen Leistungen erfordert, sowie einen Prozess um die Information und das Wissen darüber in zukünftigen Planungen einzubeziehen.

Die Identifizierung von Qualifikationen, die am Arbeitsmarkt benötigt werden, ist eine der Prioritäten von Cedefop. Cedefop unterstützt die Mitgliedsstaaten mit verschiedenen Herangehensweisen, um die Datensammlung zu etablieren. Die Arbeit von Cedefop beinhaltet die Koordination des Skillsnet Netzwerkes; Skills Panorama, eine Plattform für die Sammlung von Daten aus verschiedenen Quellen; einige Untersuchungen wie z.B. europäische Firmenumfrage, europäische Qualifikations- und Stellenumfrage und die Big Data Analyse für online Stellenausschreibungen. Das „On Track“ Projekt wird zur Identifizierung von Qualifikationsbedarfen beitragen, indem es relevante Daten der BerufsbildungsabsolventInnen sammelt.

Das „On Track“ Projekt reagiert auf diese Lücke und wird ein System entwickeln und implementieren, das die AbsolventInnen von Erstausbildungs- und Weiterbildungsinstituten nachverfolgt.

Die Ziele des Projekts sind:

  • Den Kontext und den Bedarf in jedem Land zu analysieren.
  • Ein Nachverfolgungssystem auf Institutsebene zu entwickeln, das sich in das Qualitätssicherungssystem des Berufsbildungsanbieters einbauen lässt.
  • Das Weiterverfolgungssystem testen und implementieren, den Verfolgungsmechanismus etablieren und in den Beobachtungsprozess zu integrieren.
  • Die Berufsbildungsanbieter dabei unterstützen, den Nachverfolgungsmechanismus zu etablieren und ihn in ihr Qualitätssicherungssystem einzubauen.

Das „On Track“ Projekt richtet sich nach den Europäischen Strategien und reagiert auf die Bedarfe der europäischen Berufsbildungsanbieter. Die Partnerschaft garantiert die Entwicklung eines Nachverfolgungsmechanismus, der auf die Bedarfe aller beteiligten Länder reagieren kann und der auch von anderen Ländern übernommen werden kann.

Zielgruppen:

Die Zielgruppen des Projekts sind Berufsbildende Schulen und Einrichtungen, die sekundäre (EQF Level 3-4) und post-sekundäre (EQF Level 5) Erstausbildung anbieten, sowie Institutionen die weiterführende Berufsbildungskurse anbieten, als auch Hochschuleinrichtungen (EQF Level 6-7).